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29.02.2024

Unser Newsletter-Anbieter wird regional

Zukünftig kommt auch unser Newsletter direkt aus Freiburg

Wir freuen uns mit der rapidmail GmbH einen Partner gefunden zu haben, der unserem hohen Anspruch auf Datenschutz gerecht wird und dazu seinen Sitz in Freiburg hat.

Ab 03/2024 versenden wir also unseren Newsletter über den Anbieter rapidmail GmbH. Die Datenschutzerklärung des Anbieters können Sie HIER abrufen. Selbstverständlich haben wir einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) mit dem Anbieter rapidmail GmbH geschlossen. Um Ihnen den Newsletter wie gewohnt zur Verfügung zu stellen, müssen wir Ihre E-Mail (sowie weitere freiwillig zur Verfügung gestellte Daten Ihrerseits) zu unserem Account bei dem Anbieter rapidmail GmbH übertragen. Rechtsgrundlage hierfür ist unser berechtigtes Interesse nach Artikel 6 Abs. 1 lit. f DSGVO Ihnen als Interessent:in weiterhin mit Informationen in Form unseres Newsletters zu versorgen.

Wenn Sie dies nicht wünschen, können Sie den Newsletter selbstverständlich mit dem in dieser Mail vorhandenen Link „Newsletter abbestellen (der Link ist gültig bis 29.02.2024) kostenlos abbestellen.

Foto: Freepik

07.02.2024

Innovationen im Biofachhandel

Was präferieren Kund:innen?

UNI Freiburg Innovationen im Biohandel

Der unabhängige Biofachhandel hatte auch in 2023 mit Umsatzrückgängen und Insolvenzen zu
kämpfen und sucht daher weiterhin nach innovativen Lösungen, um Kund:innen zu halten und neue Marktsegmente zu erschließen. Die Universität Freiburg hat kürzlich in Partnerschaft mit dem VITA-
Biomarkt Freiburg, Rinklin Naturkost und der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden eine explorative Studie über Zufriedenheit und Präferenzen von Kund:innen gegenüber Innovationen im Biofachhandel abgeschlossen.

Die Studie wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung von 12 Bachelor-Studierenden der Betriebswirtschaftslehre und der Volkswirtschaftslehre unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Lindenmeier und Prof. Dr. Arnim Wiek vom Institut für Wirtschaftswissenschaften durchgeführt. „Solche praxisnahen Studien im Rahmen von Lehrveranstaltungen schaffen eine echte win-win-win-Situation, da unsere Studierenden Berufserfahrungen sammeln, die Praxispartner Anhaltspunkte für Innovationen in ihrer Geschäftstätigkeit bekommen und wir aus der Forschung neue Methoden testen können“, sagt Prof. Wiek über das Projekt.

Solche praxisorientierten Studienformate kommen auch gut bei den Studierenden an – sie haben über die Fachschaft Wirtschaftswissenschaften eine ähnliche Veranstaltung von Prof. Lindenmeier und Prof. Wiek als bestes Seminar im Sommersemester 2023 ausgezeichnet. Die Studie über Innovationen im Biofachhandel umfasste eine Marktanalyse für den VITA-Biomarkt Freiburg, um neue Kundensegmente zu identifizieren; eine Online-Umfrage, um die Zufriedenheit der bestehenden Kundschaft des Vita-Biomarkts zu ermitteln; sowie eine Kund:innen-Befragung im Vita-Biomarkt, um Erwartungen bzgl. Produktinnovationen zu erheben. Zudem wurden drei Online-Umfragen zur Zahlungsbereitschaft und Präferenzen der allgemeinen Bevölkerung bzgl. innovativen nachhaltigen Fertiggerichten (Fertigsalate und Eintöpfe) aus gesunden und bio-regionalen Zutaten im Pfandglas ermittelt.

Die Studierenden haben heute (7.2.) die Ergebnisse den Projektpartnern Philipp Gla3 von den Vita-Biomärkten, Harald Rinklin von Rinklin Naturkost und Carina Mark von der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden präsentiert. Trotz Einschränkungen wegen kleiner und nicht-repräsentativer Samples hat die Studie einige Anhaltspunkte geliefert, welche Relevanz für den unabhängigen Biofachhandel haben. So zeigt sich u.a., dass Kund:innen überwiegend zufrieden sind mit dem Einkauf im VITA-Biomarkt Freiburg und somit wenig direkter Handlungsbedarf besteht. Daher wurden aus einer Reihe von möglichen Ladeninnovationen, zu denen u.a. Selbstbedienungskasse und 24/7-Store gehörten, nur ein erweitertes Store-in-Store-Konzept als sinnvoll angesehen. Da der Preis auch beim Einkauf im Biofachhandel häufig das wichtigste Entscheidungskriterium ist, wurden verschiedene Zahlungsbereitschaften für die bio-regionalen Fertiggerichte erfragt und nützliche Anhaltspunkte für die Preisgestaltung gewonnen. Abgesehen vom Preis werden vor allem die Regionalität der Zutaten und die Verpackung im Pfandglas präferiert. „Die Studie hat einiges bestätigt, was wir schon wissen – das hilft uns, weil die Bestätigung von außen kommt. Zudem sind aber auch neue Einsichten dabei, die uns motivieren, Innovationen auszuprobieren“, sagt Harald Rinklin über den Nutzen des Projektes für die Praxis. Die Ergebnisse sind nicht nur für den Vita-Biomarkt Freiburg von Relevanz, sondern auch für die anderen beiden VITA-Biomärkte in Eichstetten und in Lörrach-Tumringen, sowie die Biofachmärkte, welche durch die Regionalwert AG Freiburg-Südbaden unterstützt werden.

07.02.2024

Kick-off INQA Coaching

Über INQA Coaching

Mit unserem INQA Coach Tobias Ilg erarbeiten wir derzeit mögliche Workshop-Formate zur Weiterbildung unserer Partnerbetriebe. Um die Inhalte zielgenau auf die aktuellen Themen der Partnerbetriebe anzupassen, sind derzeit fünf unserer Partnerbetriebe in den Entstehungsprozess involviert. Sie geben unserem Team wertvolle Impulse und Meinungen, damit wir ein attraktives Angebot für das Netzwerk erarbeiten können.

INQA-Coaching ist ein KMU-Beratungsprogramm der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Es unterstützt kleine und mittlere Unternehmen anhand agiler Methoden, passgenaue Lösungen für die personalpolitischen und arbeitsorganisatorischen Veränderungsbedarfe im Zusammenhang mit der digitalen Transformation zu finden. Damit hilft es ihnen, sich zukunftsfähig aufzustellen und eigenständig auf Veränderungsprozesse reagieren zu können. INQA-Coaching ist flächendeckend niedrigschwellig zugänglich für alle Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten. Bis zu 80 Prozent der Beratungsleistungen können übernommen
werden. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Die INQA-Beratungsstellen (IBS) sind die erste Anlaufstelle für Unternehmen zum INQA-Coaching in den Regionen.
Weitere Informationen HIER.

07.02.2024

Termine VerFührung im Obstparadies Staufen

Ab April gibt es Führungen mit Verkostung auf den Streueobstwiesen in Staufen

Obstparadies Johannes Geng

Bei einer Führung durch das einzigartige Obstparadies gibt es vieles zu sehen und zu probieren. Die Führungen finden von April bis Oktober statt. Bei der Begehung wird an verschiedenen Plätzen auf die Arbeitsweise im Obstparadies eingegangen. Die Teilnehmenden erfahren sehr viel Wissenswertes über klassische und biologische Obsterzeugung. Unter dem Motto „mehr als Obst“ werden natürliche Zusammenhänge und Wechselwirkungen erläutert. Gezeigt werden die verschiedenen Wasser- und Totholzbiotope, Steinmauern und vieles mehr. Im Staufener Obstparadies werden 37 Obstarten kultiviert. Die Teilnehmenden werden Wildobstarten, alte, fast vergessene Obstarten, aber auch Neues wie Kiwi, Kaki oder Indianerbananen sehen. Im heranwachsenden Hochstammwäldele gibt es 440 alte Apfelsorten und 270 Birnensorten zu besichtigen. Über hundert Wildrosensorten und eine große Anzahl verschiedenster Sträucher und Bäume sind zu bestaunen.

Was wäre ein Obstparadies, wenn Mann/Frau nicht das eine oder andere aus unserer Obstparadies Manufaktur probieren könnte. Allein die Paradies-Tröpfchen-Abteilung bietet inzwischen über 40 verschiedene Liköre. Ihr könnt außerdem Sirup, Essigspezialitäten, zuckerarme Fruchtaufstriche, sortenreine Säfte und unsere alkoholfreien Paradies-Prickler probieren. Während der Führung wird auch auf Themen wie Geschmack, Vielfalt, Inhaltsstoffe, Obstlagerung oder Apfelallergie eingegangen.

Termine 2024: 

  • Samstag, 06. April 2024
  • Samstag, 27. April 2024
  • Samstag, 15. Juni 2024
  • Samstag, 13. Juli 2024
  • Samstag, 17. August 2024
  • Samstag, 14. September 2024

Organisatorisches:

06.02.2024

So war’s bei der Querbeet Denkwerkstatt

“Wie sieht eine zukunftsfähige Gärtnerei Querbeet aus?”

Querbeet Denkwerkstatt

“Wir müssen reden”

Der Aufruf von Jannis Althaus, Geschäftsführer der Gärtnerei Querbeet, zeigte Wirkung. Der Einladung zur “Querbeet Denkwerkstatt” folgten zusätzlich zu vielen Stammkunden, weitere Interessierte sowie Vertreter:innen der Presse. Insgesamt kamen ca. 30 Personen am 29.01.2024 im Bio-Restaurant Adelhaus zusammen, um sich über die aktuelle Lage der Gärtnerei Querbeet zu informieren und einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zu finden.

 

Es braucht Veränderung, um zukunftsfähig wirtschaften zu können.

Ein aktuelles Thema, das in der Landwirtschaft kaum aktueller und schon lange kein Einzelfall mehr ist. Jannis Althaus ging mit der Querbeet Denkwerkstatt den proaktiven Schritt auf seine Kundschaft zu und hat diese im offenen Gespräch in seine derzeitige Situation mitgenommen. In drei Runden wurden die Teilnehmenden in kleinen Tischgruppen zum Gespräch aufgefordert: “Was macht Ihren Einkauf bei der Gärtnere Querbeet besonders, welche Ideen haben Sie für ein zukunftsfähiges Querbeet, wie können Sie sich persönlich einbringen?”

Zuversichtliche Lösungsansätze

Die jeweiligen Ergebnisse waren engagiert, ideenreich und durchdacht. Ideen, wie die Gründung eines Fördervereins, Anbau von Heilpflanzen, “Kunden werben Kunden” -Kampagnen, regelmäßige Events auf dem Acker, Bildungsangebote und Kochkurse… der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Und natürlich ganz wichtig: Weiterhin mit dem aktiven Einkauf unterstützen.

Die nächsten Schritte

Im Anschluss zur Querbeet Denkwerkstatt werden diese Ergebnisse nun intern ausgewertet und der Realitätscheck gemacht. Wir stellen uns im Team gemeinsam mit Jannis Althaus den Fragen, was wirklich funktionieren könnte, wie sich dieser zusätzliche Aufwand in den Arbeitsalltag einbauen lässt und wo ein echter finanzieller Nutzen für die Gärtnerei Querbeet steckt.

Dankeschön

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmenden, die sich einen Nachmittag lag motiviert mit ihren Gedanken und Meinungen unterstützt haben. Ebenso gilt unser Dank Prof. Dr. Michael von Kutzschenbach, der als Experte ehrenamtlich durch einen Nachmittag lang und den Prozess geführt hat.

Info: Ein Event bei der Gärtnerei ist ist bereits geplant, die Regional-Werkstatt “Setzlings Workshop” am 6. März. Info und Anmeldung über folgenden Link:

26.01.2024

Badisch Bullerbü

Ein Blick hinter die Kulissen bei Rinklin Naturkost

Rinklin Flotte

am Mittwoch den 21. Februar gibt es über den Ernährungsrat Freiburg um 16.15h die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen bei Rinklin Naturkost zu werfen.

Man erfährt was im Großhandel alles bedacht und organisiert werden muss, damit alle Waren pünktlich und qualitativ einwandfrei in die Bio-Läden in der Region kommt.

Rinklin Naturkost unterstützt den Ernährungsrat Freiburg seit dessen Gründung und freut sich alle Interessierten in den eigenen Hallen begrüßen zu dürfen.

Anmeldungen über die Webseite vom Ernährungsrat.

26.01.2024

Wenn die letzte Biomilch-Quelle versiegt

Ein Gastbeitrag von Achim Kitiratschky für unseren Partnerbetrieb Bolleschlotzer

Caroline Corsten Bolleschotzer

Bundesweit protestieren die Bäuerinnen und Bauern gegen die Verschlechterung ihrer Produktionsbedingungen. Derweil zeigt sich im Münstertal im kleinen, was nicht gut läuft in der Landwirtschaft.

Es ist das Sinnbild für ein natürliches Verhältnis zwischen Erzeugern und Verbrauchern:
Meine Milch hole ich direkt vom Bauernhof. Gleich nach dem Melken lasse ich mir die frische, am besten noch lauwarme Leckerei in meine mitgebrachte Flasche füllen. Da weiß ich, wo’s herkommt, und den lästigen Verpackungsmüll spare ich mir auch. Der Bauer spart sich das Haltbarmachen und die Weiterverarbeitung, und wir alle sparen uns den Transport der Ware von der Kuh zur Molkerei und dann wieder zurück zu uns.

Von diesem Ideal einer kurzen, klimafreundlichen und nachhaltigen Nahrungskette müssen sich die Menschen im Münstertal bald verabschieden. Simon Zimmermann vom Bioland-Bauernhof „S’Bure“ hat angekündigt, seine Stalltore im Februar zu schließen – zumindest, was die Milchwirtschaft angeht und damit eben auch die Direktvermarktung der Rohmilch. Vorausgegangen war die Ankündigung des zweiten Milch produzierenden Bauernhofs im Münstertäler Kernort, seinen Betrieb in Bälde einzustellen, da keine Nachfolge gefunden werden kann. Damit hätte sich die Abholung der Milch im Münstertal durch die Milchzentrale nicht mehr gelohnt – oder Zimmermann hätte die Kosten alleine stemmen müssen. Über 500 Euro im Monat wären das zusätzlich gewesen, aber das rechnet sich nicht. Weiter oben im Münstertal, in Stohren unterhalb vom Schauinsland, gibt es zwar noch ein paar Höfe, die Milch produzieren, doch deren Abholung erfolgt nicht von der Talseite aus, sondern von
Freiburger Seite aus über den Berg.

Simon Zimmermann hat bereits begonnen, seinen Hof von der Milch- auf eine so genannte Ammenwirtschaft umzustellen. Seine Kühe geben ihre Milch bald nicht mehr den Menschen, sondern den Kälbern von anderen Milchkühen, die damit nicht als Waisen aufwachsen, sondern einige Wochen oder Monate von ihren „Ammen“ gesäugt werden. Dass damit für die Menschen im Münstertal die letzte Quelle für Rohmilch in Bio-Qualität versiegt, konnte ihn nicht von seiner Entscheidung abbringen. „Das ist eine einfache betriebswirtschaftliche Rechnung“, sagt er, der die Landwirtschaft wie rund die Hälfte aller Bäuerinnen und Bauern in Deutschland nur im Nebenerwerb betreibt.

Besonders betroffen vom Ende des letzten Bio-Milchbauern im Münstertal ist die ebenfalls in der Gemeinde ansässige Bio-Eismanufaktur „Bolleschlotzer“, die die Grundzutat für ihre Milcheis-Sorten fast auschließlich von „S’Bure“ bezieht. „Das ist sehr schade“, sagt die Inhaberin Caroline Corsten, „denn besser konnten wir es
eigentlich nicht haben.“ Als Absolventin der Slow Food Universität im italienischen Pollenzo produziert sie ihr Eis nach einfachen Grundsätzen. „So wenig Zutaten wie nötig und so viel Geschmack wie möglich“, ist einer davon, ein anderer lautet: „Kurze Wege und die Lebensmittel so unverarbeitet wie möglich.“ Bei der Eisproduktion müssen die Zutaten sowieso erhitzt werden, also ist die Verwendung von unverarbeiteter Rohmilch vom örtlichen Biobauern naheliegend. Das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Zwar gibt es rund ums Münstertal noch ein paar Bio-Milchbauern, etwa in Horben oder Hofsgrund, doch mal abgesehen von hygienischen Auflagen beim Transport des sensiblen Rohstoffs sind da natürlich die nun entstehenden Transportkosten für die längeren Wege. „Das ist für uns nicht machbar“, so Caroline Corsten. Die Milch für’s Bolleschlotzer-Eis wird in Zukunft von der Schwarzwaldmilch kommen. „Dann ist sie für die Haltbarkeit schon einmal durcherhitzt worden und etliche Kilometer durch die Gegend gefahren, ehe wir anfangen, damit zu arbeiten.“ Am Anfang wollte Caroline ihren Nachbarn Simon noch zum Weitermachen überreden. Aus der Schweiz oder Österreich weiß sie, dass kleinere Höfe wie „S’Bure“ dort einfacher überleben könnten. Vermutlich liegt das aber daran, dass in beiden Ländern die Beihilfen für die Landwirtschaft im allgemeinen und der Viehhaltung im besonderen höher ausfallen als hierzulande. Zudem schützt die Schweiz ihre Landwirte durch Zölle. So können kleinere Betriebe in den Alpenländern zwar besser bestehen, aber von den Subventionen profitieren auch dort immer die Großen.

Der langjährige Trend, also der Strukturwandel in der Milchwirtschaft wird sich überall fortsetzen: die Zahl der Milchbetriebe wird weiter zurückgehen, vornehmlich wegen mangelnder Nachfolge, und gleichzeitig wird die Zahl der Kühe pro Halter steigen. Große Unternehmen werden weiter wachsen, und dank ihrer Größe profitieren sie besser von den Subventionen als der kleine Bioland-Hof im Münstertal. Schließlich orientieren sich die Beihilfen in erster Linie an der Größe der bewirtschafteten Fläche.

Die lauten Proteste mit den Traktoren haben inzwischen bewirkt, dass der politische Wille zu einer besseren Unterstützung des bäuerlichen Berufsstands wieder zugenommen hat. Dabei sollte man allerdings nicht außer acht lassen, dass die häufig herangezogene Nahrungssicherheit der Bevölkerung nur die eine Seite der Medaille ist. Trotz steigender Produktionszahlen reicht die deutsche Agrarproduktion schon seit vielen Jahren nicht mehr zur Deckung der Nachfrage, der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln liegt in Deutschland beständig unter 100 Prozent. Zahlreiche Lebensmittel müssen importiert werden, um das Konsumverhalten zu befriedigen. Auf der anderen Seite wird etwa die Hälfte der in Deutschland erzeugten Milch ins Ausland
exportiert. Eine Möglichkeit, einen kleinen Biohof wie „S’Bure“ im Münstertal besser zu
unterstützen, wäre natürlich ein Einsatz von Subventionen nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern gezielt zum Erhalt einer kleinteiligen Struktur und zur Förderung der Vielfalt im Agrarbereich. Doch selbst wenn die politischen Entscheidungsträger bereit wären, diesen Weg zu gehen – das letzte Wort haben immer wir Verbraucherinnen und Verbraucher. „Die Wertschätzung unserer Lebensmittel und damit der Landwirtschaft kann nur durch eine angemessene Bezahlung erfolgen“, davon ist Caroline Corsten überzeugt. Die Einführung eines „Tierwohl-Cents“ zur Unterstützung der heimischen Viehwirtschaft kann da nur ein Anfang sein.

Am Ende wird aber kein Weg daran vorbei führen, das eigene Konsumverhalten gründlich zu überdenken.

Text: Achim Kitiratschky
Fotos: Frank Corsten

Foto 1
Um ihre Milch geht’s: Simon Zimmermann füttert seine Kühe

Foto 2
Caroline Corsten von der Eismanufaktur Bolleschlotzer

22.01.2024

Zu Besuch bei St. Ferment

Kombucha Starter ansetzen mit Luna

Luna von St. Ferment

Jetzt waren wir doch auch neugierig. Schließlich wollen wir ja wissen, wie das so funktioniert mit dem Kombucha brauen, da wir im Februar und März “Kombucha brauen” als Regional-Werkstatt anbieten. Also, nichts wie los zu Luna, die als Inhaberin der Kombucha Brauerei Expertin ist auf diesem Gebiet.

Es ist ganz schön frisch in der Brauerei und das Wasser für den Tee wärmt sich nur sehr langsam auf. Umso mehr Zeit bleibt uns, um sich über das Thema Kombucha und Lunas Leidenschaft für dieses Getränk zu sprechen. Die Kunst des Fermentierens hat sie schon immer fasziniert – bis ihr ein Freund vor vielen Jahren von “dem” Trendgetränk Kombucha in den USA erzählt hat. Die Neugierde war geweckt und nach einer ersten Kennenlernphase dann auch das Feuer für dieses Getränk entfacht. Ihr Wissen hat sich Luna angelesen und  zusätzlich den Austausch mit anderen Kombucha Manufakturen gesucht. Und dann natürlich auch ständig ausprobiert. Am Anfang war nicht jeder Versuch ein direkter Erfolg. Aber genau so hat Luna es geschafft, das heutige Endergebnis in der Flasche zu produzieren und in ausgewählten Bio-Märten und an die Gastronomie zu verkaufen. Inzwischen produziert Luna im Monat ca. 1.200 Liter Kombucha. Das sind etwa 3.600 Flaschen á 0,33 Liter. Im Sommer ist der Bedarf höher, im Winter geht er etwas zurück.

Beim vor Ort Termin setzt Luna den sogenannten “Starter” an. Der Starter ist einer der drei Bestandteilen dieses Produkts, der – wie beim Essig die Essigmutter, oder wie beim Sauerteigbrot backen der Vorteig -wichtige Substanz für den Gärprozess ist. Wenn der Tee vergärt ist, wird der Flüssigkeit ein wenig Kohlensäure zugesetzt, um dem Getränk eine feinperlige Frische zu gewähren. Nach der Gärung wird das Getränk nicht mehr aufgekocht, so dass alle gesunden Bakterien weiterhin vorhanden sind und ihre positiven Eigenschaften ausleben können. Somit “lebt” das Getränk auch weiter in der Flasche. Hochspannend!

Für die eigenen Kombucha-Herstellung bieten wir zwei Workshop-Termine an. Alle Teilenehmenden bekommen ihre eigene Kombucha-Kultur mit und können dann selbst zu Hause brauen.

20.12.2023

Adelhaus plant gegen Lebensmittelverschwendung

Adelhaus macht Weihnachtsferien vom 24.12.2023 bis einschließlich 02.01.2024

Um Lebensmittelverschwendung während der ferienbedingten Schließung zu vermeiden, hat das Adelhaus sorgfältige Planungen getroffen. Am 23.12. setzt das Restaurant folgende Maßnahmen um: Nach der offiziellen Schließung um 15 Uhr dürfen sich 25 obdachlose Menschen eine Stunde lang am Buffet satt essen. Das übrige Essen wird von Foodsharern mitgenommen und an Bedürftige weitergegeben. Das Adelhaus bekräftigt sein Engagement, Lebensmittelentsorgung zu minimieren und seinem sozialen Auftrag gerecht zu werden.

19.12.2023

Neuer Partnerbetrieb: Obstparadies Staufen

“Alte Sorten, Streuobstwiesen und Naturschutz”

Das Staufener Obstparadies, betrieben von der Familie Geng, bewahrt eine alte Obstbautradition in den Obstwiesen rund um Staufen. Die Familie setzt sich leidenschaftlich für den Anbau alter und selten gewordener Obstsorten ohne Pestizide ein und pflegt über 20 Hektar Streuobstwiesen. Seit 2009 haben sie mehr als 1600 Bäume neu gepflanzt und beweisen, dass ein Anbau ohne chemische Schädlingsbekämpfung möglich ist.

Die Vielfalt umfasst nicht nur über 300 alte Apfelsorten, sondern auch Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Kirschen, Quitten und exotischere Früchte. Ihr Verständnis von Obstanbau basiert auf alten Studien und der Beobachtung der Natur, indem sie natürliche Kreisläufe stärken und auf robuste Sorten setzen.

Das Streuobstparadies schafft nicht nur einzigartigen Geschmack, sondern auch Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten wie Rotmilane, Neuntöter und verschiedene Wildbienen. Das Engagement der Familie Geng für Nachhaltigkeit zeigt sich in ihrer integralen Unterstützung des Naturhaushalts und der Förderung biologischer Vielfalt in der Region.

Willkommen im Netzwerk der Regionalwert Ag Freiburg-Südbaden, liebe Familie Geng

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