Zum Inhalt springen

Solidarisch Kombucha brauen

Freiburger Kombucha Brauerei St. Ferment startet kooperatives Modell

Im März 2020 gründet die Freiburger Unternehmerin Luna Tarnawiecki Waitkuwait eine kleine Kombucha Brauerei, St. Ferment. Trotz der Herausforderungen für unabhängige Newcomer, hat sich das einstige Getränke Startup mittlerweile regional in Einzelhandel und Gastronomie etabliert. Jetzt plant das Gründungsteam den nächsten Schritt: ein gemeinschaftsgetragenes Geschäftsmodell mit dem Ziel, Produzierende und Konsument:innen zusammenzubringen und auch zukünftig nachhaltiges und faires Wirtschaften zu ermöglichen. Die erste Infoveranstaltung für Kombucha-Interessierte findet am 26. September statt.

Die Komplexität der Bio- und Lebensmittelbranche stellt kleine regionale Unternehmen vor große Herausforderungen: Produktion, Logistik, Verwaltung und Preisdruck machen es für die “Kleinen” fast unmöglich zu existieren. Daher setzen solche Betriebe zunehmend auf solidarische Modelle, um unabhängiger vom klassischen Markt agieren und langfristig bestehen zu können. Ursprünglich stammt der kooperative Ansatz aus der sogenannten Solidarischen Landwirtschaft (SOLAWI). Ein Hof versorgt eine lokale Gruppe mit Lebensmitteln, während diese die Produktion über monatliche Beiträge mitfinanziert.

St. Ferment Kombucha für Mitglieder
Auch die Freiburger Kombucha Brauerei St. Ferment wird ab Ende diesen Jahres einen Teil des
Unternehmens auf ein gemeinschaftsgetragenes Modell umstellen. „Wir möchten den Markt für Alternativen öffnen und zeigen, es geht auch anders: sozial-ökologisch und fair für alle Beteiligten”, so Tarnawiecki Waitkuwait. Durch das kooperative Modell wird eine vorausschauende Jahresplanung möglich. Es können Arbeitsplätze geschaffen und die Bewältigung der Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden. “Wir haben schon jetzt einige Mitglieder, obwohl wir gerade erst in den Startlöchern stehen“, freut sich die Gründerin.

Die Mitglieder profitieren regelmäßig von frisch gebrautem Kombucha und können sich je nach Interesse aktiv in die Gemeinschaft einbringen. Neben Einblicken in die Arbeitsweise der Brauerei bieten Stammtische regelmäßigen Austausch, während Workshops Wissen zu Themen wie Fermentation und gesunder Ernährung vermitteln. St. Ferment Kombucha – nachhaltig, gesund und fair.

In den ersten Geschäftsjahren lag der Fokus der kleinen Brauerei darauf, die Produktionsabläufe zu stabilisieren und die Rezepturen auszubalancieren. Diese Hürde ist geschafft. Im handwerklichen Fermentationsprozess braut St. Ferment Kombucha in Bio-Qualität, unpasteurisiert und reich an bioaktiven Stoffen. Neben lokalem Einzelhandel, Bars und Cafés hat auch Südbadens gehobene Gastronomie Kombucha für sich entdeckt. Im Gesundheitsressort Luisenhöhe steht St. Ferment bereits seit einem Jahr auf der Karte, im Schwarzen Adler in Vogtsburg voraussichtlich ab diesem Herbst. Wichtig sei es jedoch, so die Geschäftsführerin, das Produkt nicht in eine exklusive Nische zu rücken, sondern preislich für alle zugänglich zu machen – ohne Abstriche an Qualität.

„Der Gemeinschaftsgetragene Anteil wird eines der wichtigsten Standbeine für St. Ferment sein und unser wertvollstes Gut schützen – unsere Unabhängigkeit“, erklärt Tarnawiecki Waitkuwait. Für den Start benötigt St. Ferment 150 Mitglieder

Eine Mitgliedschaft lohnt sich für alle, die sich regelmäßig etwas Gutes tun und Kombucha in ihren Alltag integrieren möchten. Unentschlossene haben die Möglichkeit, eine Probemitgliedschaft abzuschließen, um das Angebot unverbindlich kennenzulernen.

Interessierte sind herzlich eingeladen, an den Infoveranstaltungen teilzunehmen, um das gemeinschaftsgetragene Modell von St. Ferment näher kennenzulernen und Fragen direkt an
das Team zu richten.

Termin für das erste Infotreffen:
26.09. 17 Uhr • Weingut Andreas Dilger, Urachstraße 3, 79102 Freiburg
Anmeldung gerne per Mail an
Alle weiteren Infos und Termine unter www.st-ferment.com

 

Copyright:

Fotos: Dietmar vom Berg (DvB) & St. Ferment (StF)
Text: Lisa Soravia (LS

Regionalwert Newsletter

Immer up to date! Einfach zum Newsletter anmelden und maximal einmal monatlich relevante Inhalte erhalten: